Für mehr Qualität und Effizienz
Safety Management in der Medizin
Fehler und daraus resultierende Schäden sind reduzierbar. Die Luftfahrt beweist, dass Sicherheit und höchste Zuverlässigkeit erreichbar sind, wenn der Faktor Mensch und die Sicherheitskultur ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt werden. Auf Basis von 15 Jahren Erfahrung in Beratung und Training in der Medizin, Wirtschaft und Luftfahrt haben wir eine große Bandbreite an Sicherheitsstrategien und -instrumenten entwickelt.
Wo durch Fehler Schäden entstehen oder Menschenleben gefährdet sind, ist es notwendig, sich mit dem Thema Sicherheit auseinanderzusetzen.
1999 hat das Buch »To Err is Human: Building a Safer Health System« erstmals die Auswirkungen medizinischer Fehler im US-amerikanischen Gesundheitssystem angesprochen und zugleich auch quantifiziert. Während das Thema in Mitteleuropa zu dieser Zeit kaum Widerhall fand, begannen einige Zentren im angloamerikanischen Raum, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Alle nachfolgenden Studien zeigen, dass das Thema völlig unterschätzt wurde und der Schaden an Patient*innen durch vermeidbare Fehler enorm war.
Wie groß das Problem in der Medizin ist, zeigen die aktuellen Daten: Der medizinische Fehler steht im Krankenhaus an dritter Stelle der Todesursachen (LIT). Konservativen Schätzungen zufolge erleiden 5 von 1000 im Spital aufgenommene Patient*innen vermeidbare schwere Schäden. Durch Fehler entstehen auch enorme Kosten. Laut einer OECD-Studie aus dem Jahr 2017 betragen diese mindestens 15 % eines Krankenhausbudgets.
Das Dirty Dozen – »Human Factors« konkret
Gelänge es, diese Fehlerarten unter Kontrolle zu bringen, ließe sich großer Schaden vermeiden, unabhängig vom betrachteten System (nach Gordon Dupont).
Wird diesem Thema keine oder zu wenig Beachtung geschenkt, ist der Unterschied zwischen »work as imagined« und »work as done« besonders groß, und der Wirkungsgrad der Organisation ist geringer als möglich.
Die menschliche Fehlbarkeit muss eingeplant und berücksichtigt werden. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen an sich schnell verändernde Umgebungen ist eine Stärke, die genutzt werden muss. Bürokratie, autoritäres Führungsverständnis und Überregulierung müssen abgebaut werden.
Dirty Dozen
- Mangel an Kommunikation
- Mangel an Teamwork
- Mangel an Aufmerksamkeit
- Stress
- Mangel an Ressourcen
- Ermüdung und Erschöpfung
- Soziale Normen
- Druck
- Mangel an Können und Wissen
- Fehlende Durchsetzungsfähigkeit
- Selbstgefälligkeit
- Ablenkung
Die zivile Luftfahrt war die erste Branche, die in großem Umfang gezeigt hat, wie sich Risiko erfolgreich minimieren lässt. Neben technischen Verbesserungen wurden vor allem die »Human Factors« und organisationale Faktoren in den Fokus genommen.
Risikominimierung
Fehler im Cockpit oder am Flugzeug können sehr schnell dramatische Folgen haben. Die Luftfahrt als Hochrisikobranche hat daher jahrzehntelange Erfahrung im Umgang mit Risikominimierung. Durch die Entwicklung und Optimierung von redundanten Systemen wurde die Technik auf ein sehr hohes Sicherheitsniveau gebracht.
Für die Sicherheit in der eigenen Organisation gilt es zunächst, sich über vorhandene Risiken einen Überblick zu verschaffen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Risikomanagement bezieht unsere Strategie den Menschen und sein Umfeld von Anfang an in die Abläufe mit ein. Der Mensch wird zum Sicherheitsfaktor.
Die Grenzen unserer Fähigkeiten
Der Faktor Mensch lässt sich nicht wie technische Teile optimieren. Wahrnehmungsfehler, Aufmerksamkeitsdefizite, Müdigkeit und Stress haben großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit. Daher hat die Luftfahrt Anfang der 1980er-Jahre begonnen, sich strukturiert mit »Human Factors« auseinanderzusetzen. Dank obligatorischen Trainings des Luftfahrtpersonals konnte weltweit eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben werden. Trotz stark steigender Passagierzahlen wurden schwere Unfälle mit Todesfällen weltweit nachhaltig auf ein sehr niedriges Niveau gebracht.
Human Factors
Die Auseinandersetzung mit »Human Factors« ist auch in der Medizin der Schlüssel zu mehr Sicherheit. Dabei ist es wichtig, sich mit der Sicherheitskultur auseinanderzusetzen. Fehler sind ein Erkenntnisgewinn und helfen bei der Optimierung der Ergebnisse.
Organisationsfaktoren
Wir prüfen in unserer Beratungstätigkeit u.a. folgende Voraussetzungen:
- Ausstattung mit Arbeitsmitteln und Personal
- Arbeitsumgebung (Lärm, Temperatur, Infrastruktur),
- Arbeitsprozesse (verständlich, machbar?)
- Teamklima
- Führungsarbeit
Komplexität
Die zunehmende Komplexität von Organisationen ist ein Risikofaktor.
Wer übermittelt wem auf welchem Kanal welche Information?
Wer ist gerade wo tätig, wofür zuständig und wie erreichbar?
Die Methoden des klassischen Qualitätsmanagements stoßen immer mehr an ihre Grenzen. Es wird notwendig, Arbeit und Sicherheit zu entbürokratisieren. Mehr Zeit und Geld sollten in das Training von Mitarbeiter*innen investiert werden. Sie müssen ausgebildet und trainiert werden, agiles Arbeiten in komplexen Umgebungen sicher und effizient zu beherrschen. Es ist wichtig, den Mut zu haben, auch einmal Regeln abzuschaffen, Prozesse zu vereinfachen oder Prozessschritte zu eliminieren. Komplizierte Lösungen sind für komplexe Systeme ungeeignet.
Wir entwickeln individuelle Lösungskonzepte, die zielgerichtet wirksam werden. Der Mensch wird von uns ins Zentrum der Aufmerksamkeit gestellt.
Wir bündeln aktuelles Wissen über Sicherheit und adaptieren die besten Strategien und Instrumente aus verschiedenen Branchen, um sie in Ihrer Klinik umzusetzen. Wir verfügen über die theoretische Sicherheitskompetenz, über jahrelange Umsetzungs- und Führungserfahrung sowie über medizinische Expertise.
Die enge, praxisorientierte Zusammenarbeit zwischen unseren Expert*innen und ihrer Belegschaft führt zu Lösungen, die dem Alltag Ihrer Klinik entsprechen und auch wirklich umsetzbar sind.
Die Ergebnisse sind:
- Zuverlässigkeit der Abläufe
- Entlastung des Personals
- Erhöhte Arbeitssicherheit
- Erhöhte Patientensicherheit
Beratungsleistungen
Was ist zu tun, um »sicher« zu werden?
Wir beraten Kliniken, wie modernes Sicherheitsmanagement funktioniert. Wir erklären, welche Lösungen und Instrumente dazu führen, nachhaltig erfolgreich zu sein. Wir sind die führenden Anbieter der D-A-CH-Region im Umsetzen von praktischen Projekten für die Patientensicherheit. Unsere Erfolge wurden publiziert und sind messbar.
Wie ist ein Change-Projekt in Sicherheitsfragen erfolgreich umzusetzen?
Auf Basis von 15 Jahren praktischer Umsetzungserfahrung in Medizin und Wirtschaft beraten wir, wie die Sicherheitskultur positiv verändert werden kann. Unser Projektkonzept ist dafür ein sehr guter und vielfach bewährter Weg. Er stellt sicher, dass zuerst die relevanten Probleme erkannt werden. Danach wird gemeinsam an möglichen Lösungen und der praktischen Umsetzung gearbeitet.
Das Wichtigste für den Erfolg ist, dass alle Führungskräfte und Mitarbeiter*innen die praktische Relevanz und den Nutzen der Veränderungen verstehen und akzeptieren.
Um das zu erreichen, nützen wir die bewährte Trainingsstrategie der Luftfahrt: Wir trainieren alle Betroffenen im nötigen Ausmaß mit verschiedenen Methoden (Lehrsaal, digital, auf dem Flugsimulator), um die nötige Akzeptanz und das notwendige Wissen zu vermitteln.
Ohne Training keine Veränderung. Ohne Veränderung kein Projekterfolg.
Sicherheit ist – mehr als alles andere – eine Veränderung der Einstellung zum Thema Sicherheit bei allen Beteiligten.
Wo wird denn verändert?
Wir verstehen uns als Umsetzungsbegleiter und erarbeiten mit Ihren Teams funktionierende Lösungen. Wir sind bei der Einführung der Werkzeuge vor Ort dabei und begleiten Ihre Mitarbeiter*innen und Führungskräfte bei der praktischen Einführung und Umsetzung der Sicherheitsinstrumente, »bis das Flugzeug alleine fliegt«.
Was kommt danach?
Wir lassen Ihre Klinik nach der Umsetzung nicht alleine. Unser Netzwerk von Sicherheitsverantwortlichen trifft sich regelmäßig und tauscht sich aus, bleibt in Verbindung. Sicherheit ist keine Eigenschaft einer Organisation, sondern das, was eine Organisation dazu tut, um sicher zu sein und zu bleiben. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass neue Mitarbeiter*innen Trainings besuchen können und Refresher-Trainings für die gesamte Belegschaft in einem Zeitraum von 3 bis 5 Jahren durchgeführt werden. Es braucht in Ihrer Klinik jemanden, der sich um das Thema »Sicherheit« auf der Ebene einer Stabsstelle (direct report) kümmert. Diese Person muss gut ausgebildet werden.